Depressionen
in den
Wechseljahren

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Die Wechseljahre bringen große Veränderungen im Leben einer Frau. Aufgrund starker hormoneller Schwankungen kommt auch die Psyche leichter aus dem Takt als gewöhnlich. Depressionen oder depressive Verstimmungen als Symptom der Wechseljahre sind nicht ungewöhnlich. Erfahren Sie, wie Sie eine Depression von depressiven Verstimmungen unterscheiden, was die Ursachen für Wechseljahresdepressionen sind, wie Sie vorbeugen und welche Therapien wirksam helfen.

Depressionen: Zeichen für die Wechseljahre?

Reizbarkeit, diffuse Ängste, lähmende Traurigkeit – nicht immer steckt gleich eine Depression oder depressive Verstimmung hinter diesen Symptomen. Im Gegenteil: In den Wechseljahren, die im Alter zwischen 45 und 47 Jahren mit der sogenannten Prämenopause beginnen, zählen Stimmungsschwankungen zu den typischen Beschwerden. Sie treten ebenso häufig auf wie Zyklusbeschwerden, unregelmäßige Blutungen, Schlafstörungen, Hitzewallungen oder Gelenkschmerzen.

Unabhängig von den Wechseljahren erlebt jeder Mensch im Laufe seines Lebens kurze oder auch längere Episoden der emotionalen Niedergeschlagenheit. Zwar haben die Auslöser viele Gesichter, das Resultat ist jedoch fast immer gleich: Der Antrieb fehlt, berufliche Projekte fühlen sich unüberwindbar an, das private Glück scheint in unerreichbare Ferne zu rücken und aus jeder Mücke wird schnell ein Elefant.

Glücklicherweise enden diese unschönen Phasen in der Regel früher oder später. So auch in den Wechseljahren, denn zwischen den charakteristischen Stimmungstälern der Wechseljahre liegen immer auch emotionale Höhen und heitere Tage, so dass sich die meisten Frauen vom eigenen Gefühlschaos nicht allzu stark verunsichern lassen.

In einigen Fällen jedoch entwickeln Frauen in den Wechseljahren eine Depression oder eine depressive Verstimmung. Schuld daran sind in erster Linie die Hormone, allen voran das Östrogen. Das Östrogenlevel fällt im Verlauf der Wechseljahre drastisch und schlägt uns sprichwörtlich auf die Stimmung. Nicht ungewöhnlich sind Depressionen in den Wechseljahren auch im Zusammenhang mit starken Schlafstörungen, die ebenso hormonell bedingt sein können. Kommt der Schlaf über einen längeren Zeitraum zu kurz, leiden Psyche und Wohlbefinden und damit unsere Lebensqualität deutlich.

 

Wenn Sie sich depressiv fühlen, Sie Traurigkeit lähmt, Ängste oder Reizbarkeit nicht beherrschbar sind oder wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie Ihren Arzt. Die Beschwerden zu Beginn oder auch mit Fortschreiten der Wechseljahre lassen sich oft nicht auf Anhieb den Wechseljahren zuordnen. Meist sind weitere Untersuchungen notwendig.

Achten Sie gut auf Ihren Körper. Die genaue Beobachtung der Dauer und Stärke der Beschwerden gibt wesentliche Hinweise, ob es sich um Wechseljahresbeschwerden handelt oder um andere Erkrankungen.

Sprechen Sie offen über Ihre Sorgen und Beschwerden. Auch mit Freundinnen oder dem Partner. Denn noch immer verschweigen viele Frauen ihre Wechseljahresbeschwerden als gesellschaftliches Tabu.

Depression oder depressive Verstimmung: Was ist der Unterschied?

Ob in den Wechseljahren eine Depression oder depressive Verstimmung vorliegt, sollte immer von einem Arzt diagnostiziert werden. Nach Anamnese und Diagnostik kennt er die wirksamen Therapien ebenso so gut wie die Risiken einer falschen Behandlung. Unterlassen Sie daher Selbstdiagnosen und verschreiben Sie sich auch nicht eigenmächtig Medikamente. Auch wenn etliche Ratgeberseiten im Internet dazu verführen. Google ersetzt kein Gespräch mit einem Arzt. Mit Depressionen oder depressiven Verstimmungen ist nicht zu spaßen. Ein Selbsttest vermittelt eine erste Orientierung bei depressionsartigen Symptomen. Die anschließende Abklärung durch einen Arzt ist die Voraussetzung für eine fundierte Heilung.

Depression

Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen bis hin zu Depressionen sind in den Wechseljahren keine Seltenheit. Für die passende Therapie ist es wichtig, zu wissen, ob es sich „nur“ um Stimmungsschwankungen, eine durch die Kapriolen der Hormone verursachte depressive Phase oder vielleicht eine ernstere seelische Erkrankung mit anderen Ursachen handelt.

Eine Depression ist eine ernste Erkrankung. Zwischen 16 und 20 Menschen von 100 erkranken im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Depression. Frauen doppelt so häufig wie Männer. Besonders in den letzten Jahren stiegen die Fälle weltweit drastisch. Die WHO schätzt, dass es bis 2030 mehr Depressionen als Herz-Kreislauf-Erkrankungen geben wird. Einen erheblichen Anteil daran haben auch gesellschaftliche und ökonomische Dynamiken sowie die ungesunde Lebensweise moderner Zivilgesellschaften.

Hinter einer Depression steckt meist ein komplexes Geflecht an Ursachen. Sie kann sich durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:

  • Demotivation und Antriebslosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit und Zukunftsängste
  • Allgemeine Erschöpfung
  • Unklare oder stärkere Ängste und Panik
  • Fehlendes Interesse an der Welt
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schlafstörungen
  • Negatives Selbstbild
  • Diffuse Schmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Libidoverlust

Bei einer Depression verliert die Welt ihre Farben. Sie verschwindet hinter einem grauen Schleier. Für die Betroffenen ist jeder Schritt mühevoll, vor allem am Morgen. Der Job, die Pflege privater Kontakte oder auch einfache Wege wie zum Supermarkt werden zur Belastung. Ob es sich bei den Symptomen tatsächlich um eine Depression handelt, muss immer von einem Arzt abgeklärt werden. Ebenso, ob die Depression durch die Wechseljahre ausgelöst wurde.

Ob eine Depression durch die Wechseljahre verursacht wird oder andere Gründe dahinterstecken, muss unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden. Von der korrekten Diagnose hängt auch die Therapie ab. Sind die Hormone im Gleichgewicht wirkt eine Therapie mit Antidepressiva. Liegt hingegen ein Hormonmangel vor, kann die Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen helfen. Bei schweren Depressionen auch in Kombination mit einem Antidepressivum.

Depressive Verstimmung und depressive Episode

Eine depressive Verstimmung (Dysthymie) von einer Depression zu unterscheiden ist Aufgabe eines Arztes. Von einer leichten Depression sprechen Mediziner, wenn eine depressive Grundstimmung von einem weiteren sogenannten Hauptsymptom wie Antriebslosigkeit und von Zusatzsymptomen wie Schuldgefühlen oder Schlafstörungen begleitet wird. Kommen weitere Haupt- und Zusatzsymptome hinzu, die mindestens zwei Wochen anhalten, spricht man von einer Depression und es erfolgt die Einteilung in die Schweregrade „leicht“, „mittel“ oder „schwer“.

Kann der Arzt keine „echte Depression“ diagnostizieren, kann eine depressive Verstimmung, die sogenannte Dysthymie (dysthyme Störung) vorliegen. Der Hauptunterschied zur Depression ist der chronische Verlauf, der sich bei einer Dysthymie über mindestens zwei Jahre hinzieht mit Symptomen am überwiegenden Teil aller Tage. Neben Traurigkeit und Niedergeschlagenheit kommt es zusätzlich zu Appetit- oder Schlaflosigkeit sowie zur Erschöpfung und einem negativen Selbsterleben. Dysthymien fallen häufig mit sich wiederholenden, voll ausgeprägten depressiven Episoden zusammen.

Depressive Verstimmungen beginnen häufig im Jugendalter und nehmen einen chronischen Verlauf, sie können aber in jedem Alter auftreten. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Depressive Verstimmungen dauern zwar länger als Depressionen, gehen dafür aber meist von selbst wieder vorüber. Ein weiterer Unterschied: Mit einer depressiven Verstimmung lässt sich der Alltag noch meistern, wenn auch nicht gerade in Hochstimmung. Depressive Verstimmungen sind typisch für die Zeit der Wechseljahre. Sieben von zehn Frauen erleben in den Jahren rund um die Menopause emotionale Einbrüche. Interessant in diesem Zusammenhang: Laut der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ des Robert Koch-Instituts leiden dennoch jüngere Frauen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren mit 16,4 Prozent noch häufiger unter depressiven Phasen als Frauen im Alter zwischen 45 und 64 Jahren mit 11,9 Prozent.

Warum treten in den Wechseljahren Depressionen oder depressive Verstimmungen auf?

Schuldig an Depressionen oder depressiven Verstimmungen in den Wechseljahren sind oft die Hormone. Genauer gesagt, ihr radikaler Umbau. Am Ende der Pubertät pendeln sich die weiblichen Sexualhormone Östrogen und Gestagen bei den meisten Frauen auf ein harmonisches Level ein. Das bedeutet unter anderem: Regelmäßige Zyklen und allgemeines Wohlbefinden – einmal abgesehen von nervigen PMS-Tagen.

Mit dem Beginn der Wechseljahre ändern sich die Hormonkonzentrationen – sie kommen in eine Art zweite Pubertät. Den Anfang macht das Progesteron. Es fällt ab — zwar langsam, dafür aber stetig. Die Folge: In der ersten Phase der Wechseljahre (zum Ende der Prämenopause) dominiert das Östrogen. Einige Frauen bemerken davon nichts, bei anderen wiederum wirkt sich das abnehmende Progesteron negativ aus. Denn neben dem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut oder der Erhaltung des Immunsystems, steuert Progesteron als Botenstoff auch psychische Funktionen. Es dämpft und entspannt, macht uns damit auch resistenter gegen Stress. Fehlt Progesteron, gerät beispielsweise der Zyklus leichter ins Schwanken und die Stimmung kippt schneller.

In der zweiten Phase der Wechseljahre, der sogenannten Perimenopause zwischen 50 und 52 Jahren, setzt auch das Östrogen zum Sinkflug an. Während das Progesteron uns lockert, sorgen die Östrogene für die gute Stimmung. Bei einem ausgewogenen Östrogenstand fühlen wir uns energiegeladen und haben sprichwörtlich Lust auf das Leben.

Als wichtiges Sexualhormon stimuliert das Östrogen unter anderem die Reifung der Eizellen, übernimmt den Transport einer befruchteten Eizelle zur Gebärmutter und beschert Haut oder Schleimhäuten ausreichend Feuchtigkeit. Fällt es ab, bleibt der Eisprung aus, die Haut trocknet oder wir fühlen uns antriebslos. Und noch etwas: Östrogene, besonders das Estradiol, greifen auch in den Serotonin- und Dopamin-Stoffwechsel ein. So beeinflusst Estradiol unter anderem die Verfügbarkeit des Glückshormons Serotonin.

Zur Menopause, dem Zeitpunkt der letzten Periode mit circa 52 Jahren, erreichen Östrogene und Progesteron einen neuen Tiefstand. Die Folge: Kein Eisprung, keine Regelblutung und kein Zyklus mehr. Vielen Frauen macht allein die Tatsache zu schaffen, nicht mehr fruchtbar zu sein. Keine leichte Übung in einer Gesellschaft, die sich der ewigen Jugend und Schönheit verschrieben hat.

Auf die Menopause folgt die Postmenopause – sie dauert bis zum Alter von circa 65 Jahren an. Jetzt regulieren sich die Hormone auf einem niedrigen Niveau, bis sie schließlich zu einer neuen Stabilität gelangen. Auch in dieser Zeit können aufgrund des Hormonmangels noch Depressionen auftreten.

Typisch für die Postmenopause sind außerdem Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Libidoverlust sowie Haar- und Hautprobleme. In seltenen Fällen kommt es aufgrund des Hormonmangels auch zu Langzeitfolgen.

Andere Ursachen für Depressionen in den Wechseljahren können genetische Veranlagungen, neuronale Störungen, psychosoziale Einflüsse, Umweltfaktoren oder biographische Ereignisse wie plötzliche Arbeitslosigkeit oder der Tod eines nahen Verwandten, zu viel Stress oder Überforderung, reaktivierte Traumata aus der Kindheit, Nebenwirkungen von Medikamenten, aber auch Krankheiten wie Stoffwechselstörungen sein.

Kontaktieren Sie einen Arzt, wenn Sie sich über eine längere Zeit depressiv fühlen oder Sie unter diffusen Ängsten leiden.

Wie hoch ist das Risiko für eine Wechseljahresdepression?

Keine Frau auf der Welt ist vor den Wechseljahren sicher. Und die Wechseljahre an sich münden nicht automatisch in eine Depression. Dennoch haben in der Zeit rund um die Menopause einige Frauen ein höheres Risiko eine Despression zu entwickeln als andere.

Die medizinische Forschung hat den Zusammenhang zwischen Depressionen und Hormonschwankungen eingehend untersucht. Das Ergebnis: Da Östrogene, wie das Estradiol, maßgeblich beim Serotonin-Stoffwechsel mitmischen, ist ein ausgeglichener Östrogenspiegel entscheidend für unser Wohlbefinden und kann vor Depressionen schützen. Was das für unsere Stimmung in den Wechseljahren bedeutet, bringt eine einfache Formel auf den Punkt: Fehlt Östrogen, mangelt es auch am Glückshormon Serotonin und damit fehlt der guten Laune eine wichtige Grundlage.

Studien belegen, dass die Veränderungen des weiblichen Hormonhaushalts in den Jahren rund um die Menopause das Risiko für eine Depression signifikant erhöhen. Über die gesamte Zeit des Klimakteriums (circa acht Jahre) haben Frauen ein um ein 2,5-fach-höheres Risiko für eine Depression als in den Jahren davor.

Andere Ergebnisse zeigen, dass Frauen, die früh ihre Menstruation bekommen oder die hormonell verhütet haben und Frauen, die erst verhältnismäßig spät in die Wechseljahre kamen, ein geringeres Risiko haben, an einer Depression zu erkranken.

Weiterhin ergaben die Forschungen, dass Frauen, die unter Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen litten, eher depressiv wurden als Frauen, die keine dieser Symptome zeigten.

Die Ursachen für Depressionen sind verschieden und immer komplex. Medizinier sprechen von einem multifaktoriellen Zusammenspiel. Das heißt, ein Grund allein, wie beispielsweise eine genetische Disposition, reicht nicht, um eine Depression auszulösen. Im ungünstigen Fall kommen mehrere Faktoren zusammen. Daher ist eine eingehende Diagnostik elementare Bedingung für die Therapieentscheidung und für die Heilung.

Was hilft bei Depressionen und depressiven Verstimmungen in den Wechseljahren?

Das Spektrum der Therapiemöglichkeiten bei Depressionen und depressiven Verstimmungen in den Wechseljahren reicht von Antidepressiva, bioidentischen Hormonen, Psycho- und Körpertherapie bis hin zum Einsatz von speziellem Licht, Sport, Kunst oder pflanzlichen Heilmitteln.

Bei genetischen, organischen oder biografisch bedingten Depressionen hilft in der Regel ein Antidepressivum – in einigen Fällen in Kombination mit einem schlaffördernden Medikament. Heilung auf lange Sicht ist meist von psychotherapeutischen Gesprächen und einem tieferen Verständnis der eigenen Geschichte begleitet.

Bei Depressionen aufgrund starker Hormonschwankungen ist die Hormonersatztherapie (HRT) äußerst wirksam. Hier bleiben Antidepressiva meist wirkungslos. Die Mechanik der HRT ist sehr einfach: Mit der Gabe bioidentischer Hormone erhält der Körper zurück, was ihm fehlt. Neben anderen Beschwerden wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen bessert sich bei den betroffenen Frauen auch die Gemütslage spürbar. Ein weiterer Vorteil der HRT: ihr präventiver Zusatznutzen. So heben die Hormone nicht nur die Stimmung, sondern schützen außerdem vor Osteoporose, Herz- Kreislauferkrankungen oder Typ-2-Diabetes. Besprechen Sie das Pro und Contra einer Hormonersatztherapie mit Ihrem Arzt.

Nennenswert aus dem Bereich der Pflanzenheilkunde zur Behandlung leichter Depressionen oder zur Unterstützung anderer Therapien sind die beruhigenden und entspannenden Eigenschaften von Baldrian, Johanniskraut, Passionsblume oder Melisse. Bevorzugen Sie hier hochdosierte Präparate aus der Apotheke.

Auch weniger verbreitete Therapien mit Tanz, Musik oder Tieren unterstützen die Heilung von Depressionen. Sie fördern das positive und selbstwirksame Erleben sowie die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben. Und nicht zu vergessen die magische Kraft des Sports. Der euphorisierende Einfluss von Joggen, Schwimmen oder Yoga auf Körper und Psyche ist wissenschaftlich detailreich belegt.

Heiter durch die Wechseljahre – Depressionen wirksam vorbeugen

Eine Depression in den Wechseljahren oder in den Jahren davor bedeutet für die Betroffenen und deren Umfeld eine starke Belastung. Je früher Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, desto besser für alle. Die gute Nachricht: Auch hinsichtlich des persönlichen Lebensstils gibt es effektive Hebel, die der Besserung dienen und die außerdem präventiv wirken.

Die negativen Einflüsse unserer „modernen“ Lebensweise spüren viele Menschen. Zu wenig Bewegung, falsche Ernährung, Überforderung im Job oder Arbeitslosigkeit, dazu wachsende Vereinsamung im städtischen Umfeld oder durch Mobilität von Familien. All das nagt nachweislich an der körperlichen und seelischen Gesundheit.

Achten Sie daher immer gut auf Ihre Bedürfnisse. Selbst wenn gesellschaftlich salonfähige Begriffe wie „Weichei“ oder „Warmduscher“ unsere sensible Seite massiv unter Druck setzen. Als Erwachsene haben wir selbst die Verantwortung für die Erfüllung unserer Bedürfnisse.

Ernähren Sie sich gesund. Der Einfluss der Ernährung auf Psyche und Verhalten ist längst bekannt. Vermeiden Sie industriell produzierte Lebensmittel. Essen Sie frisch, vitaminreich und bereiten Sie die Speisen mit ungesättigten Fetten und hochwertigen Ölen zu. Lassen Sie Zucker weg. Interessant in diesem Kontext ist beispielsweise die Verbindung von Stress und falscher Ernährung. Überbordender Stress animiert uns zum Konsum von Süßigkeiten. Verständlicherweise sucht der Körper einen Rettungsring. Wir greifen zu Keksen und Schokolade. Aber statt uns zu helfen, begünstigen wir auf Dauer eine Unterversorgung im Gehirnstoffwechsel. Auch Vitamine wie Vitamin D, B12 oder Magnesium stabilisieren unsere Psyche.

Bleiben Sie aktiv. Bewegen Sie sich so oft Sie können. Machen Sie mindestens zweimal pro Woche Sport. Joggen, Schwimmen oder Fahrradfahren setzen Endorphine frei. Yoga, Meditationen oder Entspannungstechniken wie Autogenes Training helfen zu relaxen.

Und nicht zuletzt: Sorgen Sie für ein positives Umfeld. Nicht jeder Mensch meint es gut mit uns. Doch statt sich von dieser Tatsache in die Flucht schlagen zu lassen, sollten Sie die Herausforderung annehmen. Wählen Sie selbst, mit wem Sie gerne Ihre Zeit verbringen. Wer hört Ihnen zu, wem liegt Ihr Wohlbefinden wirklich am Herzen und wer fördert Ihre Entwicklung? Spätestens zur Zeit der Wechseljahre ist Ihre Lebenserfahrung auf ein stattliches Maß herangewachsen und Sie kennen die Antworten.

Eine Depression in den Wechseljahren ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch trotz leidvoller Phasen und Einschränkungen steckt darin auch die Chance, die eigene Biografie noch einmal von einer anderen Seite zu betrachten und wesentliche Dinge zum Besseren zu verändern.

Mythos oder Fakt?

„Die Hormonersatztherapie macht anfällig für Schlaganfälle.“

Das ist ein Mythos. Diese Information geht auf die WHI-Studie aus 2002 zurück. In dieser wurden Frauen überwiegend erst sehr spät nach Eintreten der Beschwerden behandelt. Das Durchschnittsalter lag bei 63 Jahren. Nach Studiendaten ist die Anwendung von Östrogenen über die Haut in Kombination mit dem natürlichen Gelbkörperhormon Progesteron nicht mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle verbunden.

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Geprüft von:
Martina Ehmen
[Medical Advisor]
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