Blutungen
in den Wechseljahren

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Veränderte Blutungen sind typisch für die Wechseljahre – sie sind mal stark, mal schwach, aber vor allem unregelmäßig und gewöhnungsbedürftig. Kein Grund zur Sorge, denn jede Frau macht diese Erfahrung. Lesen Sie, wie sich die Regelblutung im Verlauf der Wechseljahre verändert, bis sie schließlich ganz aufhört. Entdecken Sie, was Sie bei starken Blutungen tun können und wie Sie selbstbewusst durch die Wechseljahre kommen.

Blutungen in den Wechseljahren in Kürze

Warum ändern sich die Blutungen in den Wechseljahren?

Der Zyklus und Blutungen ändern sich in den Wechseljahren aufgrund hormoneller Umstellungen, in erster Linie der Sexualhormone Östrogen und Progesteron. In der ersten Phase der Wechseljahre, der sogenannten Prämenopause, nimmt zunächst das Progesteron ab. In der zweiten Phase, der sogenannten Perimenopause, sinkt auch der Östrogen-Spiegel. Bis zur Menopause (Zeitpunkt der letzten Blutung) reduziert sich die Konzentration beider Hormone signifikant.

Welche Blutungen sind in den Wechseljahren normal?

In den verschiedenen Phasen der Wechseljahre verlaufen auch die Blutungen unterschiedlich. Typisch für die erste Phase der Wechseljahre sind kürzere Zyklen von circa 21 Tagen mit stärkeren oder auch schwächeren Blutungen. In der Mitte und gegen Ende der zweiten Phase der Wechseljahre (Perimenopause) vergrößern sich die Abstände zwischen den Zyklen deutlich. Dafür kommt es aber häufig zu heftigen Blutungen. Mit der Menopause – mit circa 50 Jahren – ist der Zeitpunkt der letzten Blutung definiert. Jetzt endet die fruchtbare Zeit.

Wie lange dauert die Periode in den Wechseljahren?

Die Dauer der Periode in den Wechseljahren variiert – sowohl in den verschiedenen Phasen der Wechseljahre als auch von Frau zu Frau. Typisch für den Beginn der Wechseljahre – circa ab Mitte 40 – sind Blutungen von drei bis fünf Tagen und kürzere Zyklen von circa 21 Tagen. Eine Blutung kann sich aber auch einmal über zehn Tage hinziehen. In der Perimenopause, der Phase vor der letzten Regelblutung – mit circa 50 Jahren – vergehen oft Wochen zwischen den Blutungen; manchmal sogar Monate. Die Blutungen dauern dann zwischen fünf und zehn Tagen und sind oft stark.

Wann ist die letzte Regel in den Wechseljahren?

Die letzte Regel haben Frauen im Alter von 50 bis 52 Jahren. Der Zeitpunkt der letzten Regel heißt Menopause. Wann die Menopause eintritt, kann nur retrospektiv definiert werden – per Definition ist die Menopause erreicht, wenn zwölf Monate nach der letzten Blutung keine Regel mehr aufgetreten ist.

Blutungen in den Wechseljahren: die unregelmäßige Periode

Zyklusbeschwerden und Zyklusstörungen wie beispielsweise unregelmäßige Blutungen sind die ersten Anzeichen für die Wechseljahre und begleiten die meisten Frauen bis zur letzten Blutung.

Nachdem sich der Zyklus nach der Pubertät eingependelt hat, ändert sich die Periode in den Wechseljahren aufs Neue. Die Hormone, allen voran Östrogen und Gestagene wie Progesteron, stellen sich noch einmal um und lösen ein kleines Chaos aus. Es kommt zu kürzeren oder ungewöhnlich langen Zyklen, stärkeren oder schwächeren Blutungen oder die Periode hört in den Wechseljahren nicht auf. Viele Frauen haben außerdem Zwischenblutungen in Form von Schmierblutungen.

Die Blutungen verändern sich nicht nur grundsätzlich, sondern auch im Verlauf der Wechseljahre. Allgemein können Vorblutungen, Nachblutungen oder unregelmäßige Blutungen auftreten.

Von einer Vorblutung spricht man, wenn die Periode vor dem geplanten Termin eintritt – die verfrühte Menstruation ist häufig Zeichen eines Progesteronmangels, denn das Progesteron fällt vor der einsetzenden Regel stark ab.

Eine Nachblutung ist eine Art Dauerblutung. Viele Frauen haben dann das Gefühl, dass die Periode nicht aufhört. Hier spielt meist ein Östrogenmangel die entscheidende Rolle.

Unregelmäßige Blutungen beschreiben allgemein einen aus dem Takt geratenen Zyklus – Grund dafür ist die Schieflage des ansonsten stabilen Verhältnisses zwischen den einzelnen Hormonen.

Typisch für den ersten Abschnitt der Wechseljahre, die sogenannte Prämenopause, sind beispielsweise kürzere Zyklen von circa 21 Tagen und stärkere Blutungen. In der zweiten Phase, der Perimenopause, werden die Eisprünge immer seltener und es kommt dementsprechend nur noch ausnahmsweise zu Blutungen, die dafür mitunter stark sind. Zwischen den Menstruationen liegen jetzt oft Wochen oder sogar Monate. Kommen sie, sind sie in der Regel heftig und dauern zwischen fünf und zehn Tagen. Viele Frauen werden in dieser Zeit regelrecht von der Periode überrascht. Eine kleine Herausforderung – die Sie gut meistern, wenn Sie immer einen Vorrat an Tampons oder Binden einstecken. Die letzte Blutung im Leben einer Frau ist dann die sogenannte Menopause.

Die Gesichter der Veränderungen und Formen der Blutungen in den Wechseljahren sind vielfältig. Jede Frau ist einzigartig und jeder Körper reagiert anders. All das ist normal für die Wechseljahre. Wenn Sie sich dennoch unsicher fühlen, Blutungen ungewöhnlich lang andauern oder Fragezeichen durch Ihren Kopf schwirren, gehen Sie zum Frauenarzt. Mit unserem Meno-Check können Sie Ihre Fragen in Ruhe sammeln und sich gut auf den Termin vorbereiten:
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Blutungen in den Wechseljahren: Was ist normal?

Wenn wir die Blutungen der Wechseljahre betrachten, stellt sich vielen Frauen die Frage: Was ist eigentlich normal? Wie ist es bei anderen Frauen? Auch hier hilft ein Gespräch mit dem Arzt und vor allem Offenheit und Mut, mit anderen Frauen oder Freundinnen darüber zu sprechen.

Normal ist zunächst, dass sich Zyklus und Blutungen mit dem Fortschreiten der Wechseljahre verändern, bedingt durch die Eskapaden und wechselhaften Konzentrationen der Hormone. Nimmt beispielsweise in der ersten Phase der Wechseljahre zunächst das Progesteron ab, zieht in der zweiten Phase das Östrogen nach und fällt schließlich zur Menopause auf den Tiefpunkt. Dementsprechend schwanken auch die Blutungen und körperlichen Empfindungen über die gesamte Zeit. Das bedeutet: In jeder Phase der Wechseljahre sind bestimmte Formen von Blutungen oder Beschwerden typisch.

Eine normale Blutung dauert zwischen drei und fünf Tagen, in den Wechseljahren kann eine Periode durchaus auch einmal zehn oder vierzehn Tage dauern. Auch hinsichtlich der Stärke der Blutungen gibt es deutliche Unterschiede – sowohl im Verlauf der Wechseljahre als auch von Frau zu Frau. Von einer starken Blutung – im Fachjargon Hypermenorrhoe genannt – spricht man, wenn Sie pro Tag mehr als fünf Tampons oder Binden verbrauchen.

Ursachen für unregelmäßige Blutungen können neben den Wechseljahren auch Myome in der Gebärmutter, Polypen, Zysten oder Tumore, aber auch Stress, mangelhafte Ernährung oder Gewichtsveränderungen sein. Kontaktieren Sie deshalb Ihren Arzt, sollten die Blutungen ungewöhnlich sein oder lang andauern.

Der perfekte Zyklus

Ein sogenannter perfekter Zyklus, auch regelrechte, beschwerdefreie Menstruation genannt, dauert 28 Tage. Der Fachbegriff dafür lautet Eumenorrhö. Von Zyklusstörungen spricht man folglich, wenn ein Zyklus davon abweicht. Ein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung und endet am Tag vor der nächsten Menstruation. In der ersten Phase regen das Follikelstimulierende Hormon (FSH) und das Luteinisierende Hormon (LH) die Eibläschen in den Eierstöcken zum Wachstum an. Trotzdem reift nur ein Follikel vollständig aus und produziert dabei große Mengen Östrogen. Das Östrogen wiederum fördert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, denn eine kräftige Gebärmutterschleimhaut bedeutet ideale Startbedingungen für ein befruchtetes Ei. Schließlich, in der Mitte des Zyklus, findet der Eisprung (Ovulation) statt – jetzt ist das Östrogen am Zenit. Die reife Eizelle verlässt den Follikel und bewegt sich durch den Eileiter langsam zur Gebärmutter. Die zurückgebliebene Eihülle verwandelt sich in den Gelbkörper – der stellt das Hormon Progesteron her. Fehlt nun die Befruchtung, verkümmert der Gelbkörper nach zehn bis zwölf Tagen. Die dadurch stark abfallende Konzentration von Progesteron und Östrogen löst schlussendlich die Regelblutung aus, um die unbrauchbare Gebärmutterschleimhaut sowie die unbefruchtete Eizelle nach draußen zu befördern.

Wechseljahre: Wie lange dauern die Regelblutungen?

Unregelmäßige Blutungen sind typisch für die Wechseljahre, die mit etwa Mitte 40 beginnen, ihren Höhepunkt zur Menopause mit circa 52 Jahren erreichen und schließlich mit der Postmenopause im Alter zwischen 60 und 65 Jahren enden.

Die Menopause markiert den Zeitpunkt der letzten Blutung. Allerdings bleiben die meisten Frauen darüber länger im Ungewissen. Denn man spricht erst von der Menopause, wenn es danach mindestens ein Jahr lang zu keiner weiteren Blutung mehr kam. In der Postmenopause sind Blutungen untypisch und sollten immer ärztlich abgeklärt werden.

Verhütung bleibt bis zur letzten Blutung ein verantwortungsvolles Thema. Vor allem für Frauen, die bis zur Menopause einen regelmäßigen Zyklus haben. Denn die Wahrscheinlichkeit auf natürlichem Weg schwanger zu werden, liegt dann noch immer bei zehn Prozent.

So unterschiedlich kann die Menstruation in den Wechseljahren sein

Die Blutungen der Menopause und ihre Formen im Überblick:

Leichte hellrote Blutungen

Leichte oder hellrote Blutungen sind typisch für die Wechseljahre. Die hellrote Farbe des Blutes weist in der Regel auf einen Östrogenmangel hin. Eine dunkle Farbe zeigt hingegen einen erhöhten Östrogenspiegel.

Lange schwache Blutungen

Lang anhaltende, schwache Blutungen sind während der Wechseljahre normal. Lange Blutungen dauern zwischen zehn und 14 Tagen, alles was darüber hinaus geht, sollten Sie von einem Arzt abklären lassen.

Starke Blutungen mit Klumpen

Wundern Sie sich besonders in der Zeit vor der Menopause nicht über starke Blutungen mit Klumpen. Jetzt findet nur noch selten ein Eisprung statt, weshalb die Abstände zwischen den Blutungen mitunter manchmal Wochen oder Monate dauern. Die Gebärmutterschleimhaut baut sich dann entsprechend länger auf, weshalb es beim Abbau zu einer heftigen Blutung kommt. Die Periode ist in dieser Zeit nur schwer vorhersehbar.

Periode hört nicht auf

Von einer Dauerblutung sprechen Mediziner, wenn die Regel länger als 14 Tage anhält. Aber auch hier heißt es zunächst: Einen kühlen Kopf bewahren! Denn für die Anfangszeit der Wechseljahre und auch für die Phase vor der Menopause ist es typisch, dass die Periode länger dauert und scheinbar nicht aufhört.

Periode bleibt aus

Größere Abstände zwischen den einzelnen Zyklen und ausbleibende Blutungen sind vor allem in der Perimenopause normal. Bleibt die Periode zwischen 50 und 52 Jahren aus, könnte das ein Hinweis auf die Menopause sein. Ob es sich um die Menopause handelt, steht fest, wenn zwölf Monate danach keine weitere Blutung mehr aufgetreten ist.

Menopause: Blutungen nach 3 Jahren

Blutungen in der Zeit nach der eigentlichen Menopause sind untypisch und sollten – wie jede andere ungewöhnliche Blutung – von einem Arzt abgeklärt werden.

Schmierblutungen in den Wechseljahren: ganz normal?

Schmierblutungen sind Zwischenblutungen, kleine Blutungen, die aus der Reihe tanzen und nichts mit dem eigentlichen Zyklus zu tun haben. Der Grund sind hormonelle Veränderungen im Körper in den Wechseljahren. Im Zusammenhang mit den Wechseljahren sind Schmierblutungen normal. Sie sind typisch für die Perimenopause – die Zeit in der Mitte der Wechseljahre. Eine Schmierblutung zeigt sich bräunlich und meist schwach. Die Dauer reicht von ein paar Stunden bis Tagen. Weitere Ursachen für Schmierblutungen können Stress, Krankheiten, aber auch Spirale und Pille sein.

Tipp: Ein Ungleichgewicht der Hormone kann besonders in den Wechseljahren wirksam mit Hormonpräparaten ausgeglichen werden.

Antibabypille und Blutungen

Manche Frauen nehmen bereits vor den Wechseljahren die Antibabypille oder die Hormonspirale, weil sie unter starken Blutungen leiden. Mit der Gabe der Hormone fällt die Regelblutung oft nur noch minimal aus. Mit dem Absetzen der Babypille in den Wechseljahren können allerdings wieder Blutungen auftreten.

Starke Blutungen: Was hilft?

Zahlreiche Therapien helfen bei starken Blutungen, Regelschmerzen und Zyklusstörungen in den Wechseljahren. Sie reichen von Naturheilkunde, Akkupunktur und Homöopathie bis hin zur Hormonersatztherapie (HRT) mit Gel, Pflastern, Sprays oder Tabletten.
Vor allem bei starken Blutungen in den Wechseljahren kann eine Therapie mit bioidentischen Hormonen helfen, die Regel abzuschwächen – hierbei wird dem Körper beispielsweise das nur noch in geringen Mengen produzierte Progesteron zurückgegeben. Es hemmt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und verhindert damit eine starke Blutung.

Achten Sie bei starken Blutungen immer auf Ihren Eisenhaushalt – mit einer eisenreichen Ernährung oder Nahrungsergänzungsprodukten. Viel Eisen steckt in Fleisch, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und Vollkornbrot.

Wussten Sie: Myome oder Polypen erhöhen das Risiko für eine starke Blutung.

Jede Frau ist und reagiert anders. Nehmen Sie sich Zeit, sich mit den wirksamen Möglichkeiten zu beschäftigen und sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt darüber. Die Kombination aus Offenheit, einer guten körperlichen Wahrnehmung und einer profunden ärztlichen Beratung ist ideal, um die beste Lösung für Sie zu finden.

Gesund & fit durch die Wechseljahre trotz veränderter Blutungen und Periode

Starke Blutungen sind keine geheimnisvolle Naturgewalt. In den vielen Jahren von Zyklus und Regel haben Frauen gelernt, damit zu leben und auch öffentlich dazu zu stehen.

Die Regelblutung ist ein wesentlicher und unbedingter Teil im Leben einer Frau. Ebenso wie die Wechseljahre, die noch dazu in eine Zeit stürmischer familiärer, sozialer und physiologischer Umbrüche fallen: Die Kinder ziehen aus oder ein unerfüllter Kinderwunsch stellt eine emotionale Belastung dar, in vielen Berufen drängt die jüngere Generation nach vorn und unabhängig von der Menopause, zeigt sich der Körper gelegentlich müde und erschöpft. Übrigens auch der von Männern.

Sorgen Sie in diesen Jahren ganz besonders gut für sich. Achten Sie auf Ausgeglichenheit, vermeiden Sie Stress und stellen Sie Ihre Haltung zum Leben und das Wissen Ihrer Bedürfnisse auf ein starkes Fundament.

Mit regelmäßigem Sport, einer gesunden Ernährung, genügend Schlaf sowie einer selbstbewussten Weiblichkeit, einem freundlichen privaten Umfeld und wirksamen Therapiemöglichkeiten kommen Sie gut und gesund durch die Wechseljahre.

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Geprüft von:
Martina Ehmen
[Medical Advisor]
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