Veränderte Monatsblutungen sind typisch für die Wechseljahre – sie sind mal stark, mal schwach, aber vor allem unregelmäßig. Kein Grund zur Sorge, denn fast jede Frau macht diese Erfahrung. Lesen Sie, wie sich die Regelblutung im Verlauf der Wechseljahre verändert, bis sie schließlich ganz aufhört. Entdecken Sie, was Sie bei starken Blutungen tun können und wie Sie selbstbewusst durch die Wechseljahre kommen.
Blutungen in den Wechseljahren in Kürze
Warum ändern sich die Blutungen in den Wechseljahren?
Der Zyklus und Blutungen ändern sich in den Wechseljahren aufgrund hormoneller Umstellungen, in erster Linie der Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Bereits gegen Ende der Prämenopause wird in den Eierstöcken weniger Progesteron produziert. In der darauffolgenden sogenannten Perimenopause sinkt der Progesteron-Spiegel immer mehr ab, im weiteren Verlauf auch der Östrogen-Spiegel. Bis zur Menopause (Zeitpunkt der letzten Blutung) reduziert sich die Konzentration beider Hormone aufgrund der zunehmend nachlassenden Aktivität der Eierstöcke signifikant.
Welche Blutungen treten in den Wechseljahren auf?
Die Dauer der Periode in den Wechseljahren variiert – sowohl in den verschiedenen Phasen der Wechseljahre als auch von Frau zu Frau. Typisch für den Beginn der Wechseljahre – circa ab Mitte 40 – sind Blutungen von drei bis fünf Tagen und kürzere Zyklen von circa 21 Tagen. Eine Blutung kann sich aber auch einmal über zehn Tage hinziehen. In der Perimenopause, der Phase vor der letzten Regelblutung – mit circa 51 Jahren – vergehen oft Wochen zwischen den Blutungen; manchmal sogar Monate. Die Blutungen dauern dann zwischen fünf und zehn Tagen und sind oft stark.
Wann ist die letzte Regel in den Wechseljahren?
Die letzte Regel haben Frauen meist im Alter von 50 bis 52 Jahren. Der Zeitpunkt der letzten Regel heißt Menopause. Wann die Menopause eintritt, kann nur retrospektiv definiert werden – per Definition ist die Menopause erreicht, wenn zwölf Monate nach der letzten Blutung keine Regel mehr aufgetreten ist.
Blutungen in den Wechseljahren: die unregelmäßige Periode
Zyklusbeschwerden und Zyklusstörungen wie beispielsweise unregelmäßige Blutungen sind die ersten Anzeichen für die Wechseljahre und begleiten die meisten Frauen bis zur letzten Blutung.
Nachdem sich der Zyklus nach der Pubertät eingependelt hat, ändert sich die Periode in den Wechseljahren aufs Neue. Die Hormone, allen voran Östrogene und das Gestagen Progesteron, stellen sich noch einmal um und lösen ein kleines Chaos aus. Es kommt zu kürzeren oder ungewöhnlich langen Zyklen, stärkeren oder schwächeren Blutungen oder zu sehr lang andauernden Blutungen. Viele Frauen haben außerdem Zwischenblutungen in Form von Schmierblutungen.
Die Blutungen verändern sich nicht nur grundsätzlich, sondern auch im Verlauf der Wechseljahre. Allgemein können Vorblutungen, Nachblutungen oder unregelmäßige Blutungen auftreten.
Von einer Vorblutung spricht man, wenn die Periode vor dem geplanten Termin eintritt – die verfrühte Menstruation ist häufig Zeichen eines Progesteronmangels, denn das Progesteron fällt vor der einsetzenden Regel stark ab.
Eine Nachblutung ist eine Art Dauerblutung. Viele Frauen haben dann das Gefühl, dass die Periode nicht aufhört. Hier spielt meist ein Östrogenmangel die entscheidende Rolle.
Unregelmäßige Blutungen beschreiben allgemein einen aus dem Takt geratenen Zyklus – Grund dafür ist die Schieflage des ansonsten stabilen Verhältnisses zwischen den einzelnen Hormonen.
Typisch für den Beginn der Wechseljahre, im späten Verlauf der sogenannten Prämenopause, sind beispielsweise kürzere Zyklen von circa 21 Tagen und stärkere Blutungen. In der darauffolgenden Phase, der Perimenopause, werden die Eisprünge immer seltener und es kommt dementsprechend nur noch ausnahmsweise zu Blutungen, die dafür mitunter stark sind. Zwischen den Menstruationen liegen jetzt oft Wochen oder sogar Monate. Kommen sie, sind sie in der Regel heftig und dauern zwischen fünf und zehn Tagen. Viele Frauen werden in dieser Zeit regelrecht von der Periode überrascht. Eine kleine Herausforderung – die Sie gut meistern, wenn Sie immer einen Vorrat an Tampons oder Binden einstecken. Die letzte Blutung im Leben einer Frau ist dann die sogenannte Menopause.
Die Gesichter der Veränderungen und Formen der Blutungen in den Wechseljahren sind vielfältig. Jede Frau ist einzigartig und jeder Körper reagiert anders. All das ist normal für die Wechseljahre. Wenn Sie sich dennoch unsicher fühlen, Blutungen ungewöhnlich lang andauern oder Fragezeichen durch Ihren Kopf schwirren, gehen Sie zu Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt. Mit unserem Meno-Check können Sie Ihre Fragen in Ruhe sammeln und sich gut auf den Termin vorbereiten:
Blutungen in den Wechseljahren: Was ist normal?
Wenn wir die Blutungen der Wechseljahre betrachten, stellt sich vielen Frauen die Frage: Was ist eigentlich normal? Wie ist es bei anderen Frauen? Auch hier hilft ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt und vor allem Offenheit und Mut, mit anderen Frauen oder Freundinnen darüber zu sprechen.
Normal ist zunächst, dass sich Zyklus und Blutungen mit dem Fortschreiten der Wechseljahre verändern, bedingt durch die Eskapaden und wechselhaften Konzentrationen der Hormone. Nimmt beispielsweise in der frühen Phase der Wechseljahre zunächst das Progesteron ab, zieht in der darauffolgenden Phase (Perimenopause) das Östrogen nach und fällt schließlich zur Menopause auf den Tiefpunkt. Dementsprechend schwanken auch die Blutungen und körperlichen Empfindungen über die gesamte Zeit. Das bedeutet: In jeder Phase der Wechseljahre sind bestimmte Formen von Blutungen oder Beschwerden typisch.
Eine normale Blutung dauert zwischen drei und fünf Tagen, währenddessen kommt es zu circa 60 Millilitern Blutverlust. In den Wechseljahren kann eine Periode durchaus zehn oder vierzehn Tage andauern. Auch hinsichtlich der Stärke der Blutungen gibt es deutliche Unterschiede – sowohl im Verlauf der Wechseljahre als auch von Frau zu Frau. Von einer starken Blutung – im Fachjargon Hypermenorrhoe genannt – spricht man, wenn Sie über 80 Milliliter während der Periode verlieren. Dies führt zu einem häufigeren Wechsel des Tampons oder der Binde, sodass pro Tag mehr als fünf Tampons oder Binden verbraucht werden. Ursachen für unregelmäßige Blutungen können neben den Wechseljahren auch Myome in der Gebärmutter, Polypen, Zysten oder Tumore, aber auch Stress, mangelhafte Ernährung oder Gewichtsveränderungen sein. Kontaktieren Sie deshalb Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, sollten die Blutungen ungewöhnlich sein oder lang andauern.
Der perfekte Zyklus
Ein sogenannter perfekter Zyklus, auch regelrechte, beschwerdefreie Menstruation genannt, dauert 28 Tage. Der Fachbegriff dafür lautet Eumenorrhö. Von Zyklusstörungen spricht man folglich, wenn ein Zyklus davon abweicht. Ein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung und endet am Tag vor der nächsten Menstruation. In der ersten Phase regen das Follikelstimulierende Hormon (FSH) und das Luteinisierende Hormon (LH) die Eibläschen in den Eierstöcken zum Wachstum an. Trotzdem reift nur ein Follikel vollständig aus und produziert dabei große Mengen Östrogen. Das Östrogen wiederum fördert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, denn eine kräftige Gebärmutterschleimhaut bedeutet ideale Startbedingungen für ein befruchtetes Ei. Schließlich, in der Mitte des Zyklus, findet der Eisprung (Ovulation) statt – jetzt ist das Östrogen am Zenit. Die reife Eizelle verlässt den Follikel und bewegt sich durch den Eileiter langsam zur Gebärmutter. Die zurückgebliebene Eihülle verwandelt sich in den Gelbkörper – der stellt das Hormon Progesteron her. Fehlt nun die Befruchtung, verkümmert der Gelbkörper nach zehn bis zwölf Tagen. Die dadurch stark abfallende Konzentration von Progesteron und Östrogen löst schlussendlich die Regelblutung aus, um die unbrauchbare Gebärmutterschleimhaut sowie die unbefruchtete Eizelle nach draußen zu befördern.
Wechseljahre: Wie lange dauern die Regelblutungen?
Unregelmäßige Blutungen sind typisch für die Perimenopause, die mit etwa Mitte 40 beginnt. Die Blutungen enden mit Eintritt der Menopause mit circa 51 Jahren.
Die Menopause markiert den Zeitpunkt der letzten Blutung. Allerdings bleiben die meisten Frauen darüber länger im Ungewissen. Denn man spricht erst von der Menopause, wenn es danach mindestens ein Jahr lang zu keiner weiteren Blutung mehr kam. Erst dann beginnt die Postmenopause. In der Postmenopause sind Blutungen untypisch und sollten immer ärztlich abgeklärt werden.
Verhütung bleibt bis zur letzten Blutung ein verantwortungsvolles Thema. Vor allem für Frauen, die bis zur Menopause einen regelmäßigen Zyklus haben. Denn die Wahrscheinlichkeit auf natürlichem Weg schwanger zu werden, liegt dann noch immer bei zehn Prozent.
So unterschiedlich kann die Menstruation in den Wechseljahren sein
Die Blutungen der Wechseljahre und ihre Formen im Überblick:
Leichte hellrote Blutungen
Leichte oder hellrote Blutungen sind typisch für die Wechseljahre. Die hellrote Farbe des Blutes weist in der Regel auf einen Östrogenmangel hin.
Lange schwache Blutungen
Langanhaltende, schwache Blutungen sind während der Wechseljahre normal. Lange Blutungen dauern zwischen zehn und 14 Tagen an. Alles, was darüber hinaus geht, sollten Sie von einer Ärztin oder einem Arzt abklären lassen.
Starke Blutungen mit Klumpen
Wundern Sie sich besonders in der Zeit vor der Menopause nicht über starke Blutungen mit Klumpen. Jetzt findet nur noch selten ein Eisprung statt, weshalb die Abstände zwischen den Blutungen mitunter manchmal Wochen oder Monate dauern. Die Gebärmutterschleimhaut baut sich dann entsprechend länger auf, weshalb es beim Abbau zu einer heftigen Blutung kommt. Die Periode ist in dieser Zeit nur schwer vorhersehbar.
Periode hört nicht auf
Von einer Dauerblutung sprechen Medizinerinnen und Mediziner, wenn die Regel länger als 14 Tage anhält. Aber auch hier heißt es zunächst: Einen kühlen Kopf bewahren! Denn für die Anfangszeit der Wechseljahre und auch für die Phase vor der Menopause ist es möglich, dass die Periode länger dauert und scheinbar nicht aufhört. Dennoch sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Periode bleibt aus
Größere Abstände zwischen den einzelnen Zyklen und ausbleibende Blutungen sind vor allem in der Perimenopause normal. Bleibt die Periode rund um das 51ste Lebensjahr aus, könnte das ein Hinweis auf die Menopause sein. Ob tatsächlich die Menopause eingetreten ist, steht aber erst fest, wenn zwölf Monate keine weitere Blutung mehr aufgetreten ist.
Blutungen nach der Menopause
Blutungen in der Zeit nach der eigentlichen Menopause, z.B. drei Jahre danach, sind untypisch und sollten – wie jede andere ungewöhnliche Blutung – von einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden.
Schmierblutungen in den Wechseljahren: ganz normal?
Schmierblutungen sind Zwischenblutungen, kleine Blutungen, die aus der Reihe tanzen und nichts mit dem eigentlichen Zyklus zu tun haben. Der Grund sind hormonelle Veränderungen im Körper in den Wechseljahren. Im Zusammenhang mit den Wechseljahren sind Schmierblutungen normal. Sie sind typisch für die Perimenopause. Eine Schmierblutung zeigt sich bräunlich und meist schwach. Die Dauer reicht von ein paar Stunden bis Tagen. Weitere Ursachen für Schmierblutungen können Stress, Krankheiten, aber auch die Spirale und die Pille sein.
Tipp: Ein Ungleichgewicht der Hormone in den Wechseljahren kann bei vorliegenden Beschwerden wirksam mit Hormonpräparaten ausgeglichen werden.
Die „Pille“ und Blutungen
Manche Frauen nehmen bereits vor den Wechseljahren hormonelle Kontrazeptiva ein oder entscheiden sich für eine Hormonspirale, weil sie unter starken Blutungen leiden. Mit der Hormonanwendung fällt die Regelblutung oft nur noch minimal aus. Mit dem Absetzen der „Pille“ in den Wechseljahren können allerdings wieder Blutungen auftreten.
Starke Blutungen: Was hilft?
Zahlreiche Therapien helfen bei starken Blutungen, Regelschmerzen und Zyklusstörungen in den Wechseljahren. Sie reichen von Naturheilkunde, Akkupunktur und Homöopathie bis hin zur Hormonersatztherapie (HRT).
Vor allem bei starken Blutungen in den Wechseljahren kann eine Therapie mit bioidentischen Hormonen helfen, die Regel abzuschwächen – hierbei wird dem Körper beispielsweise das nur noch in geringen Mengen produzierte Progesteron zurückgegeben. Es hemmt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und verhindert damit eine starke Blutung.
Achten Sie bei starken Blutungen immer auf Ihren Eisenhaushalt – mit einer eisenreichen Ernährung oder Nahrungsergänzungsprodukten. Viel Eisen steckt zum Beispiel in Fleisch, Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und Vollkornbrot.
Wussten Sie: Myome oder Polypen erhöhen das Risiko für eine starke Blutung.
Jede Frau ist und reagiert anders. Nehmen Sie sich Zeit, sich mit den wirksamen Möglichkeiten zu beschäftigen und sprechen Sie auch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber. Die Kombination aus Offenheit, einer guten körperlichen Wahrnehmung und einer profunden ärztlichen Beratung ist ideal, um die beste Lösung für Sie zu finden.
Gesund & fit durch die Wechseljahre trotz veränderter Blutungen
Starke Blutungen sind keine geheimnisvolle Naturgewalt. In den vielen Jahren von Zyklus und Regel haben Frauen gelernt, damit zu leben und auch öffentlich dazu zu stehen.
Die Regelblutung ist ein wesentlicher und unbedingter Teil im Leben einer Frau. Ebenso wie die Wechseljahre, die noch dazu in eine Zeit stürmischer familiärer, sozialer und physiologischer Umbrüche fallen: Die Kinder ziehen aus oder ein unerfüllter Kinderwunsch stellt eine emotionale Belastung dar, in vielen Berufen drängt die jüngere Generation nach vorn und unabhängig von den hormonellen Veränderungen, zeigt sich der Körper gelegentlich müde und erschöpft.
Sorgen Sie in diesen Jahren ganz besonders gut für sich. Achten Sie auf Ausgeglichenheit, vermeiden Sie Stress und stellen Sie Ihre Haltung zum Leben und das Wissen Ihrer Bedürfnisse auf ein starkes Fundament.
Mit regelmäßigem Sport, einer gesunden Ernährung, genügend Schlaf sowie einer selbstbewussten Weiblichkeit, einem freundlichen privaten Umfeld und wirksamen Therapiemöglichkeiten kommen Sie gut und gesund durch die Wechseljahre.