Haar- und Hautprobleme
in den
Wechseljahren

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Haarausfall und andere Haarveränderungen können auftreten

Durch den Rückgang der Östrogene können die männlichen Hormone teilweise stärker wirken. Infolgedessen treten bei Frauen in den Wechseljahren Veränderungen auf, die sonst vermehrt bei Männern beobachtet werden. Die Kopfhaare werden dünner und weniger, dafür nimmt die Behaarung an anderen Körperstellen wie Oberlippe, Kinn oder Brust zu (Hirsutismus).

Während Östrogene bei Frauen den Haarwuchs anregen, kann durch eine veränderte Hormonproduktion Haarausfall ausgelöst werden. Das regelmäßige Verlieren von Haaren ist natürlich (normal sind 100 Haare pro Tag1), da sich das einzelne Haar ständig erneuert und jede Haarwurzel einen Zyklus aus Wachstumsphase (Dauer 2–6 Jahre, Wachstum ca. 10 mm pro Monat), Übergangsphase (Dauer 1–2 Wochen) und Ausfallsphase (Dauer ca. 100 Tage) durchläuft. Liegt eine Veränderung dieses physiologischen Rhythmus vor mit Verkürzung der Wachstums- oder Übergangsphase und der Situation, dass sich gleichzeitig überdurchschnittlich viele Haarfollikel in der Ausfallsphase befinden, kommt es zu vermehrtem Haarausfall (diffuser Haarausfall bzw. telogenes Effluvium).

Die Gründe für das diffuse Ausfallen der Haare können sehr vielfältig sein, hormonelle Veränderungen wie in der Menopause können eine Ursache sein. Normalerweise ist diese Art des diffusen Haarausfalls selbstlimitierend und endet in der Regel nach ca. 6 Monaten. Es ist also wichtig, den Hormonhaushalt über längere Zeit konstant zu halten.

Die Haut kann in den Wechseljahren trockener werden

Neben Haarveränderungen kann es in den Wechseljahren auch zu trockener, geröteter Haut und Juckreiz kommen. Grund dafür ist die Rückbildung von Kollagen aufgrund des Östrogenmangels, wodurch die Haut ihre Elastizität und das Bindegewebe die Fähigkeit verliert, Feuchtigkeit zu speichern. Zu­dem wird mit dem Alter auch die Erneuer­ung der Haut­zellen immer lang­samer. Auch die Fähigkeit zur Wundheilung lässt nach.

Auch der Körpergeruch kann sich verändern

In den Wechseljahren können auch Änderungen im Körpergeruch auftreten. Mit Beginn der Pubertät prägen die unterschiedlichen Hormone den geschlechtsspezifischen Geruch. Zum Beispiel konnte gezeigt werden, dass der Eisprung (Ovulation) einen Einfluss auf die Geruchsattraktivität hat, in dieser Phase des Zyklus beeinflussen vor allem die Östrogene den Geruch. Aber auch Androgene können einen Einfluss auf das Geruchsbild haben. So kann die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren, bei der sich die Verhältnisse der Hormone zueinander, aber auch insgesamt die Hormonquantität ändert, zu einem veränderten Körpergeruch führen.

1 Courtois, M., et al. (1996): Periodicity in the growth and shedding of hair. Br J Dermatol. 134:47–54.

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Geprüft von:
Martina Ehmen
[Medical Advisor]
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