Nicht bei allen Frauen sind die Wechseljahresbeschwerden so stark ausgeprägt, dass sie einer Behandlung bedürfen. Allerdings leiden zwei Drittel der Frauen an mäßigen bis schweren Symptomen. In diesen Fällen sollte eine Behandlung in Erwägung gezogen werden. Die Hormonersatztherapie (engl.: Hormone Replacement Therapy = HRT) ist die wirksamste Methode gegen das Auftreten von Hitzewallungen. Sie kann aber auch Linderung anderer Wechseljahressymptome verschaffen und Ihre Lebensqualität dadurch deutlich verbessern. Expertinnen und Experten sind sich einig, dass die Auswahl der Hormone, die Darreichungsform und der Zeitpunkt der Behandlung eine entscheidende Rolle für den Nutzen und die Risiken einer Behandlung haben.
Dabei muss jedoch beachtet werden, dass eine HRT nicht bei allen Patientinnen uneingeschränkt möglich ist. Frauen mit bestimmten Erkrankungen, wie z. B. Brustkrebspatientinnen, sollten in der Regel keine HRT anwenden. Außerdem müssen Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes und Übergewicht bei der Wahl der richtigen Therapieform berücksichtigt werden. Ihr Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin können Sie beraten, indem sie mit Ihnen individuelle Risikofaktoren besprechen. Umfassende Information und eine ausführliche Beratung sind hier die richtige Basis. Als Vorbereitung für das Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt können Sie unseren Meno-Check nutzen. Die Checkliste bereitet Sie optimal auf Ihren Termin vor und bietet wertvolle Unterstützung bei der Erstellung einer ausführlichen Anamnese.
Wie werden die Wechseljahre diagnostiziert?
Um eine Diagnose stellen und Ihre Beschwerden besser einschätzen zu können, wird Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt ein ausführliches Gespräch mit Ihnen führen oder Sie einen Anamnesebogen ausfüllen lassen. Für Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt ist es wichtig, Ihre eigene sowie Ihre familiäre Krankengeschichte und Ihren individuellen Lebensstil zu kennen. Sprechen Sie in jedem Fall die Art und Stärke Ihrer Beschwerden an.
Daneben wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wie gewohnt auch eine körperliche Untersuchung durchführen. Die Wechseljahre werden überwiegend aufgrund klinischer Kriterien diagnostiziert. Die Bestimmung der Hormonspiegel wie Estradiol oder das Anti-Müller-Hormon ist in der Regel bei Frauen über 45 Jahren nicht erforderlich.
Ein FSH-Test zur Bestimmung des Menopausenstatus sollte allerdings bei Frauen zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr mit Wechseljahresbeschwerden und/oder Zyklusveränderungen durchgeführt werden. Sinnvoll ist ein FSH-Test auch bei Frauen unter 40 Jahren mit Verdacht auf einen vorzeitigen Funktionsverlust der Eierstöcke (Ovarialinsuffizienz).
Wichtig ist es, andere Erkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen, die zu ähnlichen Beschwerden führen können, auszuschließen. In einem persönlichen Gespräch können Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt ableiten, ob eine Hormontherapie sinnvoll ist.