So einzigartig wie jede Frau ist, so individuell ist auch der Verlauf der Wechseljahre. Dennoch gibt es wiederkehrende Fragen, die fast jede Frau im Laufe dieses neuen Lebensabschnitts beschäftigen. Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen und Antworten in unseren FAQ zusammengefasst. Klicken Sie sich durch, vielleicht ist Ihre Frage auch dabei!
Ob Sie bereits in den Wechseljahren sind und in welcher Phase Sie sich befinden, lässt sich häufig nur schwer feststellen. Als Indiz kann die Messung der Hormone dienen. Mitunter wird auch ein Fragebogen – zum Beispiel die sogenannte Menopause-Rating-Skala (MRS) – zur Einschätzung der Beschwerden hinzugezogen. Die häufigsten Symptome und Beschwerden in den Wechseljahren sind Zyklusschwankungen, Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche verbunden mit Schlafstörungen. Auch Gewichtszunahme, Herzklopfen, Stimmungsschwankungen, Scheidentrockenheit, Harnwegsbeschwerden, Blasenschwäche, Libidoverlust, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Haar- und Hautprobleme werden in den Wechseljahren häufig berichtet.
Die Wechseljahre treten bei den meisten Frauen zwischen 45 und 50 Jahren auf. Die letzte Regelblutung (Menopause) findet meist im Alter zwischen 49 und 55 Jahren statt.
Leider gibt es keine Möglichkeit, die Wechseljahre zu umgehen oder hinauszuzögern. Dabei handelt es sich um einen natürlichen biologischen Prozess. Eine Hormonersatztherapie (engl.: Hormone Replacement Therapy = HRT) kann jedoch zur Linderung der typischen Beschwerden oder sogar zu Beschwerdefreiheit führen.
Auch bei Männern treten altersbedingte Veränderungen im Hormonhaushalt ein, allerdings erfolgt der Abfall des Hormons Testosteron nur allmählich und nicht in einem gut abgrenzbaren Altersbereich wie bei den Wechseljahren der Frau.
Die Wechseljahre der Frau können bereits mit Mitte 40 beginnen und bis zu 10 Jahre andauern.
Beginn, Verlauf und Dauer der Wechseljahre hängen von vielen individuellen Faktoren ab. Zudem beeinflussen der gesundheitliche Allgemeinzustand, die Ernährung und genetische Voraussetzungen die Intensität der Beschwerden. Ob eine Hormonersatztherapie (engl.: Hormone Replacement Therapy = HRT) diese lindern kann, muss entsprechend im Einzelfall geklärt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin, sie können ganzheitlich einschätzen, ob bei Ihnen einen Hormonersatztherapie möglich ist.
Circa ein Drittel aller Frauen leiden stark unter den Wechseljahresbeschwerden. Da diese primär eine Folge des Östrogen- und Progesteronmangels sind, kann ein Ersetzen der dem Körper fehlenden Hormone durch eine Hormonersatztherapie (engl.: Hormone Replacement Therapy = HRT) die Symptome lindern oder sogar zur Beschwerdefreiheit führen. Ob Hormone sinnvoll sind, und falls ja, in welcher Form, sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.
Hormonpräparate sind in Form von Tabletten, Pflastern, Gelen oder Vaginalzäpfchen (Ovula) erhältlich. Tabletten, Dragees und Kapseln werden täglich eingenommen und über die Leber abgebaut. Das Gel wird lokal aufgetragen, wobei der Behandlungsbeginn an den Zyklus angelehnt werden sollte. Das Pflaster wird je nach Produkt ein- bis zweimal pro Woche gewechselt. Ovula und Vaginalcremes werden lokal für Beschwerden im Scheidenbereich angewendet. In jedem Fall sollten Sie den Beipackzettel beachten und die gewählte Darreichungsform mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.
Auch wenn sie keine dramatischen Auswirkungen haben, sind Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln nicht auszuschließen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Progesteron/Gestagen und Beruhigungsmitteln, Schlafmitteln, aber auch von Antiepileptika kann die Wirkung des Hormonpräparats vermindert werden, da der Hormonabbau durch diese Wirkstoffgruppen beschleunigt wird. Nehmen Sie Medikamente zur Behandlung einer Infektionskrankheit ein (z. B. Antibiotika, Antimykotika), kann dies ebenfalls den Abbau der Hormonpräparate beschleunigen und so die Wirksamkeit reduzieren. Der Verzehr von Grapefruits, verschiedenen Kohlsorten und Johanniskraut hat ebenfalls Auswirkungen auf den Hormonabbau, da hier Pflanzenstoffe in hohen Konzentrationen vorkommen, die das Abbausystem verstärken. Leiden Sie zudem an Diabetes mellitus, ist zusätzliche Sorgfalt geboten. Gestagene können die Glukosetoleranz verringern und so die Wirksamkeit ihrer Antidiabetika verringern. In jedem Fall sollten Sie den behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin auf Nahrungsgewohnheiten und weitere Medikamente hinweisen, um so mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Bei einer groß angelegten Studie in den USA (WHI, 2002), bei der Patienten eine häufig verordnete Östrogen-Gestagen-Hormonersatztherapie erhielten, wurde weniger als ein zusätzlicher Fall von Brustkrebs pro 1000 Frauen und Jahr festgestellt. Bei Frauen, die keine Gebärmutter mehr besaßen und somit Östrogene allein anwendeten, wurde in der WHI-Studie in einem Zeitraum von sieben Jahren keine Zunahme des Brustkrebsrisikos sondern tendenziell sogar eine Abnahme gefunden. Derzeit wird angenommen, dass vor allem die Art des Gestagens für den Risikoanstieg durch eine Hormonersatztherapie (engl.: Hormone Replacement Therapy = HRT) verantwortlich ist. Eine Studie aus Frankreich (E3N, 2005) zeigte beispielsweise, dass unter der Anwendung von Östrogen in Kombination mit natürlichem Progesteron bei einer Behandlungsdauer von fünf Jahren das Brustkrebsrisiko nicht erhöht wird. In Kombination mit synthetischen Gestagenen hingegen stieg das Risiko an. Grundsätzlich steigt bei einer HRT mit Tabletten das Risiko für Thrombosen. Bei der Einnahme über die Haut – als Pflaster oder Gel – erhöht sich das Thromboserisiko nach verfügbaren Erkenntnissen nicht.
Viele Frauen haben Bedenken, wenn es um die Nebenwirkungen von Hormonen geht und greifen deshalb lieber zu natürlichen, pflanzlichen Mitteln, z. B. Extrakten aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze. Meist greifen pflanzliche Mittel jedoch nicht oder nur indirekt an der Ursache der Beschwerden, dem Mangel der körpereigenen Hormone, an. Außerdem gibt es bis heute keine umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Langzeitanwendung dieser Präparate. Eine Prüfung von mehreren frauenärztlichen Vereinigungen in Deutschland ergab, dass Nutzen und Risiken von pflanzlichen Präparaten bislang nicht ausreichend bewertet werden können. Sie stellen daher gegenwärtig keine Alternative zur ursachengerichteten Hormonersatztherapie dar.
Wenn Sie bereits an Brustkrebs erkrankt sind oder waren, darf generell keine Hormonersatztherapie durchgeführt werden. Auch wenn Sie bereits Thrombosen erlitten haben, ist eine Hormonersatztherapie nicht angezeigt.
Mit zunehmendem Alter und durch hormonelle Umstellung in den Wechseljahren wird der Stoffwechsel verlangsamt und die Muskelmasse nimmt ab. Infolgedessen speichert der Körper mehr Fett als er verbrennt. Zudem ist Ihr Grundumsatz geringer als in jungen Jahren. Eine Ernährungsumstellung und mehr körperliche Aktivität können Ihnen dabei helfen, die Kalorienaufnahme zu reduzieren und die Fettverbrennung anzukurbeln. Empfehlenswert sind zum Beispiel weitgehender Verzicht auf abendliche Kohlenhydrate und Ausdauersport in Verbindung mit Muskelaufbau.
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können zwar vielerlei Ursachen haben, beruhen in den Wechseljahren und nach der Menopause aber meist auf einer an sich harmlosen und leicht zu behandelnden Scheidentrockenheit. Der Grund liegt im Östrogenmangel. Sie sollten dies mit Ihrem Arzt oder mit Ihrer Ärztin besprechen. Bei Scheidentrockenheit können Gleitmittel lindern, eine ursächliche Behandlung erfolgt mit östrogenhaltigen Feuchtcremes oder Scheidenzäpfchen. Seltener beruhen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf Organveränderungen, Entzündungen oder psychischen Störungen.
Ab dem Alter von 35 bis 40 Jahren sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft. Zählen Sie jedoch zu den besonders fitten und gesunden Frauen, können Sie trotz der reduzierten Bildung von Eizellen immer noch schwanger werden. Die durchschnittliche Chance für eine Schwangerschaft ab dem 45. Lebensjahr liegt jedoch bei unter einem Prozent. Erst mit der Menopause, die ab einem Alter von ungefähr 50 Jahren eintritt, und dem Ausbleiben der letzten Regelblutung für mehr als ein Jahr, hat die fruchtbare Phase im Leben einer Frau das Ende erreicht.
Bei einer Hitzewallung breitet sich ein plötzliches, starkes Wärmegefühl aus, welches oft zu einem Schweißausbruch führt. Die Wallungen können von wenigen Sekunden bis zu circa 5 Minuten andauern und treten in unterschiedlichen Zeitabständen auf.
Schlafstörungen sind ein häufiges Symptom der Wechseljahre: Etwa 40–60 % der Frauen in der Menopause berichtet über Ein- und Durchschlafprobleme. Die Ursache dafür ist noch nicht abschließend geklärt, jedoch wird unter anderem dem früh eintretenden Mangel an Progesteron ein hoher Anteil zugeschrieben. Daher können Progesteron-Weichkapseln diese Beschwerden lindern.
Durch den Rückgang der Östrogene können die männlichen Hormone teilweise stärker wirken. Infolgedessen treten bei Frauen in den Wechseljahren Veränderungen auf, die sonst vermehrt bei Männern beobachtet werden, zum Beispiel kommt es verstärkt zu Haarausfall. Die Zuführung des Hormons Östrogen kann hier Abhilfe schaffen.
Das Risiko für eine Osteoporose ist nach den Wechseljahren erhöht, vor allem aufgrund eines durch Östrogenmangel gesteigerten Knochenabbaus. Eine Hormonersatztherapie unterstützt den Knochenaufbau und hemmt den Knochenabbau. Dadurch wird der Knochenabbau nach der Menopause gebremst oder sogar umgekehrt. Mit einer Hormonersatztherapie wird der Knochen stabiler und bricht nicht so leicht.
Ein gestörtes hormonelles Gleichgewicht kann zu Stimmungsschwankungen führen. Während der Wechseljahre ist außerdem das Risiko für Depressionen und Angstsymptome erhöht. Eine Hormonersatztherapie kann hier vorbeugend wirken. Bei längerfristigen psychischen Beschwerden sollten Sie sich in jedem Fall professionelle Unterstützung suchen.
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Die Wechseljahre sind für viele Frauen mit Veränderungen verbunden. Regelmäßige medizinische Untersuchungen sind in diesem Lebensabschnitt besonders wichtig. Unsere Checkliste bereitet Sie optimal auf Ihren Arzttermin vor.
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